Kommt es darauf an, Texte korrekt, rechtssicher und datenschutzkonform in eine andere Sprache zu übertragen, sind rein maschinelle Übersetzungen aufgrund verschiedenster Schwächen keine Option.
KI und maschinelle Übersetzungen
KI beeinflusst unser Leben immer mehr. Dabei können Chatbots wie ChatGPT auch Texte in Fremdsprachen generieren. Aufgrund ihrer auf Wahrscheinlichkeiten basierenden Funktionsweise und mangels Textverständnis sind sie für Übersetzungen jedoch nicht erste Wahl.
Geeigneter sind Tools für maschinelle Übersetzungen, wie etwa der Google Übersetzer, der in die in Deutschland führende Suchmaschine integriert ist.
Maschinelle Übersetzungen haben aber noch signifikante Schwächen, die beim Einsatz im professionellen Umfeld Probleme bereiten. Hierbei sind insbesondere zu nennen:
Häufig werden im Zusammenhang falsche bzw. unpassende Begriffe verwendet, da der Kontext nicht beachtet wird. Dies gilt umso mehr, wenn Begriffe für sich stehen und nicht in einem Satz.
Die Terminologie wird nicht einheitlich verwendet. Erscheint ein Begriff häufiger im Text, kommt es regelmäßig vor, dass er unterschiedlich übersetzt wird. In Verträgen führt dies mitunter schlicht zu falschen Inhalten.
Redewendungen und Mehrdeutigkeiten, wie auch Wortspiele und Sprichwörter werden nicht erkannt. In der Zielsprache ist der Text dann unverständlich oder wird der Sinn schlicht falsch wiedergegeben.
Es bestehen stilistische Schwächen. Je kreativer der zu übersetzende Text ist, desto problematischer.
Auch da bei den gängigen Übersetzungsprogrammen technisch bedingt keine 100%ige Übereinstimmung von Ausgangs- und Zieltext bestehen muss, kommt es immer wieder zu Fehlern. Bei juristischen Texten beispielsweise, bei denen häufig sehr lange, verschachtelte Sätze vorkommen, ist die Gefahr groß, dass ein Fehler passiert.
Zwischen Ländervarianten (wie beispielsweise Portugiesisch für Portugal und Portugiesisch für Brasilien) wird regelmäßig nicht unterschieden.
Eine Lokalisierung findet nicht statt. Die im Zielland gängigen Datums-, Zeit-, Währungs- und Temperaturangaben sowie Maßeinheiten und Umrechnungsgrößen bleiben unbeachtet.
Referenzmaterial kann ebenso wenig berücksichtigt werden, wie bestehende Glossare oder sonstige terminologische Vorgaben.
Eigennamen werden oft nicht als solche erkannt und darum übersetzt. Mitunter werden aber auch Begriffe als Eigennamen angesehen und daher nicht übersetzt, obwohl es sich nicht um Eigennamen handelt und eine Übersetzung nötig wäre.
Kommen in einem Text unterschiedliche Sprachen vor, etwa weil jemand in einer anderen Sprache zitiert wird, führt dies regelmäßig zu Problemen.
Die Erstellung bzw. Einbindung von Terminologie-Datenbanken in den Übersetzungsprozess ist regelmäßig nicht möglich.
Wird ein Tool zur maschinellen Übersetzung online verwendet und enthält der zu übersetzende Text sensible oder vertrauliche Daten, ist der Datenschutz problematisch.
Letztlich: Ein Tool für maschinelle Übersetzungen steht für Fehler und deren Folgen nicht gerade.
Sind maschinelle Übersetzungen also völlig unbrauchbar? Nein. Bei allgemeiner Korrespondenz oder wenn es darum geht, sich vom Inhalt eines Textes Kenntnis zu verschaffen, sind Google Übersetzer & Co. gut zu gebrauchen und sehr nützlich.
Wenn es aber um Texte im professionellen Umfeld geht, um Texte, die veröffentlicht werden sollen, wenn es auf die richtige Terminologie ankommt oder wenn Texte juristisch Bestand haben müssen, dann sind rein maschinelle Übersetzungen keine Option.
Je nach Sprachkombination, Fachgebiet und Art des Textes kann eine maschinelle Vorübersetzung Sinn machen, auf deren Grundlage ein professioneller Übersetzer den Text weiterbearbeitet. Man spricht dabei von Post Editing der maschinellen Übersetzung. Unterschieden wird insofern zwischen „Light Post Editing“ und „Full Post Editing“. Während „Light Post Editing“ das Ziel hat, einen „lesbaren“ Text zu erstellen, hat „Full Post Editing“ das Ziel, einen Text zu erstellen, der sich von der Qualität der Übersetzung eines Menschen nicht unterscheidet.
„Light Post Editing“ ist für Alpha Communication grundsätzlich keine Option, da es mit unserem Qualitätsanspruch nicht vereinbar ist.
„Full Post Editing“ kommt in Betracht, sofern Sprachkombination, Fachgebiet und Art des Textes ein Post Editing ermöglichen, das mit einem geringeren Aufwand als eine herkömmliche Übersetzung zu einem qualitativ vergleichbaren Ergebnis führt. Inwiefern dies eine Option darstellt, klären wir mit Ihnen gerne für das jeweilige Projekt.
Dabei werden selbstverständlich auch in den Fällen, in denen eine maschinelle Vorübersetzung Teil des Übersetzungsprozesses ist, die Terminologie-Datenbanken eingebunden, die wir für alle unsere Kunden führen. So stellen wir auch hier sicher, dass die unternehmenseigene Terminologie des Kunden einheitlich verwendet wird. Zudem können sich so mittel- und langfristig erhebliche Kostenvorteile ergeben.
Gerne beraten wir Sie ausführlich zu diesem Thema.